Die heroischen Zeiten – HC Sierre

Die heroischen Zeiten

Es brauchte eine ordentliche Portion Leidenschaft – und vielleicht auch ein wenig Verrücktheit –, um mitten im Winter 1933 einen Eishockeyclub in Sierre zu gründen. Eine Gruppe von etwa zwanzig Jugendlichen, versammelt in einer Höhle in einer eiskalten Nacht, schloss einen Pakt: eine Mannschaft zu gründen, trotz Kälte, fehlender Mittel und absolut keiner Infrastruktur. In dieser fast geheimen Atmosphäre wurde der HC Sierre geboren.

HC Sierre um 1933
Der HC Sierre um 1933.

Alles musste erfunden werden. Die Ausrüstung? Meistens zusammengewürfelt. Die Schläger? Manchmal einzeln gekauft, manchmal selbst gebaut. Die Trikots? Eine Leihgabe der italienischen Gemeinde, mit der Aufschrift "Dopo Lavoro". Und die Spielflächen? Ein Stück Eis in Géronde, Holzbretter als Banden – und schon konnte gespielt werden.

Eishockeyspiel auf dem Eis von Géronde – im Trikot des FC Dopo Lavoro.

Doch stärker als das materielle Elend war der Glaube. Der Glaube ans Spiel, an die Freundschaft, an ein gemeinsames Abenteuer. Die Spieler stiegen manchmal zu Fuß nach Saas-Almagell, trugen einen verletzten Kameraden zurück, wärmten sich mit Tee oder einem Schulterklopfen. Die Niederlagen waren zahlreich, die Siege selten – aber der Geist war unbesiegbar.

Nach und nach organisierte sich der Club. 1942 bestritt er seine allererste Meisterschaft. Zwei Jahre später erlebte er seinen ersten großen Moment mit dem Gewinn der Challenge Max Buro. Ein riesiger Stolz für eine Mannschaft, die aus dem Nichts geboren wurde – getragen allein von Willen und menschlichen Werten.

Das waren sie, die heroischen Zeiten des HC Sierre: eine Geschichte voller Herzblut, Anstrengung und Träume – und einer Gruppe von Pionieren, die daran glaubten, dass alles möglich ist.