Die heldenhaften Zeiten – HC Siders

Zwischen Fall und Wiederaufstieg

Ende der 80er Jahre scheint noch alles möglich. 1989 steigt der HC Siders in die NLA auf – eine Saison voller Hoffnung. Der Stolz ist riesig. Doch der Traum ist von kurzer Dauer. In der folgenden Saison nur 9 Siege in 36 Spielen. Der Aufprall ist hart. Die Schweizer Elite verzeiht nicht. Siders steigt wieder ab.

Man könnte meinen, es sei einfach, von vorn zu beginnen. Doch die Saison 1991/92 wird zum Desaster. In einem letzten Kraftakt verpflichtet der Club neun Ausländer. Zu viele Erwartungen, zu wenig Zusammenhalt. Das Resultat: der vorletzte Platz und der Abstieg in die 1. Liga. Ein Donnerschlag. Der Club liegt am Boden.

Also entscheidet sich Siders für einen Richtungswechsel. Schluss mit künstlichen Lösungen. Zurück zu den Werten von hier. Mit Namen, die nach tiefstem Wallis klingen: Benoît und Nicolas Pont, Filomeno Malara – eine Generation Siderser, die Graben neues Leben einhaucht.

Mehrere Jahre lang ist Wiederaufbau angesagt. 3., dann 2., dann Gruppensieger… doch der Aufstieg bleibt aus. Immer wieder öffnet sich die Tür – nur um in der Finalrunde brutal zuzuschlagen. Zweifel schleichen sich ein. Doch Aufgeben ist nie ein Thema.

In dieser Zeit wechseln sich zwei Präsidenten ab: Jean-Claude Renggli, gefolgt von Justin Salamin. Beide bleiben unbeirrt – mit einem klaren Ziel: zurück in die NLB. Sie bauen auf einen soliden Kern: Jean-Michel Clavien, die Rückkehr von Didier Massy, Michel Wicky, Goalie Matthias Lauber – und die wertvolle Unterstützung des kanadisch-schweizerischen Jean Gagnon.

Mannschaftsfoto – Saison 1996/1997

Dann kommt die Saison 1997/98. Alles ist bereit. Die Mannschaft beendet die Gruppenphase auf Platz 1 – vor Ajoie.

Am 21. März 1998 trifft Siders in Weinfelden auf Winterthur – das Ticket für die NLB steht auf dem Spiel. Auf den Rängen wehen rot-gelbe Fahnen – voller Stolz. Und auf dem Eis setzen sich die Rot-Gelben durch.

An diesem Tag kehrt Siders in die NLB zurück. Es ist kein einfacher Aufstieg. Es ist eine Wiedergeburt.

Der HC Siders wird als Held in der Sonnenstadt empfangen. (Foto: Remo Pagliarini)